Dienstag, 5. Januar 2010
Haruki Murakami: Schlaf
Montag, 4. Januar 2010
Max Frisch: Homo Faber
Die beiden verlieben sich ineinander, da sie nicht wissen, dass sie einander Vater und Tochter sind und nach einer gemeinsam erlebten Mondfinsternis schlafen sie miteinander. Erst im weiteren Verlauf erfährt Walter Faber, dass Elisabeth die Tochter seiner Jugendliebe Hanna ist, die inzwischen in Athen wohnt. Zunächst verrechnet er sich, was ihre Geburt angeht, aber als er und Elisabeth in Griechenland verweilen und seine Tochter von einer Schlange gebissen wird, eine Klippe hinabstürzt und im Krankenhaus an ihren Verletzungen stirbt, erfährt er von Hanna, dass sie seine und nicht Joachims Tochter war.
Nach dem Tod seiner Tochter entscheidet sich Faber seinen Job zu kündigen und Hanna zu heiraten, unternimmt jedoch zuvor eine letzte große Reise, die von der Trauer um seine Tochter überschattet wird. Gleichzeitig entpuppt sich sein Magenleiden als Krebserkrankung. Walter Faber ahnt, dass er sie nicht überleben wird und kehrt nach Athen zurück, um sich dort behandeln zu lassen.
Max Frisch setzt sich in seinem Buch mit diversen Themen auseinander. Aus meiner Sicht werden insbesondere die Identitäsproblematik der Figuren, sowie die Thematik der Vergänglichkeit des Lebens gut umgesetzt. Ebenfalls wird der Konflikt zwischen Mensch und Maschine dargestellt. Besonders gelungen ist aus meiner Sicht außerdem die Darstellung des Wandels, den Faber durchmacht. Zunächst schreibt er einen einfachen Bericht, lässt seine Gefühle jedoch im Laufe des Buches immer stärker hervortreten. Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.
Mittwoch, 30. Dezember 2009
Hanna Poddig: Radikal Mutig. Meine Anleitung zum Anderssein.
Dienstag, 29. Dezember 2009
Finn-Ole Heinrich: Gestern war auch schon ein Tag. Erzählungen.
Der Verlag zur Veröffentlichung:
Susan fehlt ein Bein. Tom ist die Treppe runtergefallen. Und Henning lügt so lange, bis er die Wahrheit sagt. Finn-Ole Heinrich erzählt von Menschen, die ins Schwanken gekommen sind, die das Leben mit aller Härte umgeworfen hat. Und die nun wieder aufstehen müssen.
Mit Gestern war auch schon ein Tag erreicht sein Schreiben jetzt eine neue Stufe. Diese Texte hinterlassen in ihrer Ehrlichkeit, sprachlichen Klarheit, ihrer Sensibilität und auch in ihrem Humor beim Leser eine Faszination, die lange trägt.
–> http://www.mairisch.deJoschka Fischer: Die rot-grünen Jahre. Deutsche Außenpolitik - vom Kosovo bis zum 11. September.
Fischer teilt den ersten Teil seiner Memoiren in fünf Bereiche ein: Wahlkampf 1998, der Vorlauf zum Kosovo-Krieg, der Kosovo-Krieg, Der Vertrag von Nizza und der Nahostkonflikt bis zum 11. September 2001. Bereits im ersten Kapitel gibt Fischer einen guten Einblick in damalige Verhältnisse der Grünen, die er selbstredent aus seiner Realo-Sicht beurteilt. Im Verlauf des Buches wird er immer wieder auf Entwicklungen innerhalb der grünen Partei zusprechen kommen, die sehr interessant aufgearbeitet sind. Auch seine Ausführungen zum Kosovo-Krieg und dem Vorlauf zu diesem sind sehr detailiert und interessant – er zeigt auf warum aus seiner Sicht mit der Norm “Nie wieder Krieg” gebrochen werden musste.
Das Kapitel rund um die Europäische Union und die Osterweiterung ist meiner Meinung nach besonders interessant. Für Europa-Neulinge macht Fischer sehr gut deutlich, welche Schwierigkeiten die EU zu überwinden hatte (und noch immer hat), aber auch welche großartige Idee hinter dem europäischen Einigungsprozess steckt.
Sprachlich ist Fischers Buch selbstverständlich keine Offenbarung, aber bei einer politischen Biografie ist das auch kein Auswahlkriterium. Seine Erinnerungen sind meiner Meinung nach lesenswert, auch wenn ich seinem Urteil nicht immer folge – detailiert dargestellt werden sie aber dennoch. Nur mit der Selbstkritik hätte Fischer in manchen Situationen sicherlich weniger sparsam sein dürfen. Deswegen würde ich empfehlen ebenfalls ein Buch aus den anderen Reihen der Partei Die Grünen aus der Zeit zu lesen. Auf den zweiten Teil, der im Januar erscheinen soll, bin ich aber dennoch gespannt.