Montag, 4. Januar 2010

Max Frisch: Homo Faber

In Homo Faber lässt Max Frisch seinen Ich-Erzähler Walter Faber über die letzten fünf Monate seines Lebens berichten, die geprägt sind durch eine unglückliche, tragische Verkettung der Ereignisse. Auf einem verspäteten Flug trifft Faber durch Zufall den Bruder seines ehemaligen Komillitonen Joachim (dieser ist der Ehemann seiner Jugendliebe Hanna). Das Flugzeug muss durch technische Probleme notlanden. Er und der Bruder Joachims kommen ins Gespräch, wodurch Faber beschließt, mit ihm Joachim aufzusuchen. Sie finden ihn tot auf (Joachim hatte sich erhangen). Während der Bruder beschließt am Todesort zu bleiben, fliegt Faber nach New York. Dort entschießt er sich zu einer Schiffsreise nach Europa, auf der er die junge Sabeth (Elisabeth) kennenlernt.

Die beiden verlieben sich ineinander, da sie nicht wissen, dass sie einander Vater und Tochter sind und nach einer gemeinsam erlebten Mondfinsternis schlafen sie miteinander. Erst im weiteren Verlauf erfährt Walter Faber, dass Elisabeth die Tochter seiner Jugendliebe Hanna ist, die inzwischen in Athen wohnt. Zunächst verrechnet er sich, was ihre Geburt angeht, aber als er und Elisabeth in Griechenland verweilen und seine Tochter von einer Schlange gebissen wird, eine Klippe hinabstürzt und im Krankenhaus an ihren Verletzungen stirbt, erfährt er von Hanna, dass sie seine und nicht Joachims Tochter war.

Nach dem Tod seiner Tochter entscheidet sich Faber seinen Job zu kündigen und Hanna zu heiraten, unternimmt jedoch zuvor eine letzte große Reise, die von der Trauer um seine Tochter überschattet wird. Gleichzeitig entpuppt sich sein Magenleiden als Krebserkrankung. Walter Faber ahnt, dass er sie nicht überleben wird und kehrt nach Athen zurück, um sich dort behandeln zu lassen.

Max Frisch setzt sich in seinem Buch mit diversen Themen auseinander. Aus meiner Sicht werden insbesondere die Identitäsproblematik der Figuren, sowie die Thematik der Vergänglichkeit des Lebens gut umgesetzt. Ebenfalls wird der Konflikt zwischen Mensch und Maschine dargestellt. Besonders gelungen ist aus meiner Sicht außerdem die Darstellung des Wandels, den Faber durchmacht. Zunächst schreibt er einen einfachen Bericht, lässt seine Gefühle jedoch im Laufe des Buches immer stärker hervortreten. Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

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